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Interview mit einem Profi-Mountainbiker – Ein Blick hinter die Kulissen

2025-09-12 13:22:56 | Nils Sehn

Mountainbiken ist mehr als ein Hobby – für manche Menschen ist es eine Leidenschaft, die sie professionell ausleben. Ich hatte die Gelegenheit, mit einem Profi-Mountainbiker zu sprechen, der auf nationalen und internationalen Trails unterwegs ist. Das Gespräch gab spannende Einblicke in den Trainingsalltag, die Motivation, die Herausforderungen und die Tipps für Hobbyfahrer, die ihre Fähigkeiten verbessern wollen.

Zu Beginn sprachen wir über den Einstieg ins Mountainbiken. Mein Interviewpartner erzählte, dass er als Jugendlicher schon viel Zeit im Wald verbracht habe, zunächst auf einfachen Trails und alten Fahrrädern. „Es ging nie darum, Rennen zu gewinnen“, sagt er, „sondern darum, Spaß zu haben, Neues zu entdecken und immer besser zu werden.“ Dieser spielerische Ansatz sei entscheidend gewesen, um die Leidenschaft zu entwickeln. Viele Profis hätten ähnliche Geschichten: Das Abenteuer, das Naturerlebnis und die Herausforderung stünden immer im Vordergrund.

Ein zentraler Punkt war das Training. Profis fahren nicht nur viel, sondern gezielt. Ausdauer, Kraft, Technik und Reaktionsgeschwindigkeit werden regelmäßig trainiert. Mein Gesprächspartner erklärte, dass er etwa vier bis sechs Stunden pro Tag auf dem Rad verbringe, ergänzt durch Krafttraining und gezielte Übungen zur Balance. Auch mentale Fitness spiele eine große Rolle: „Auf technisch schwierigen Trails ist Konzentration alles. Man muss den Kopf frei haben und jede Bewegung bewusst steuern.“

Techniktraining ist ein weiterer Schwerpunkt. Kurventechnik, Sprünge, Balance und das richtige Bremsen werden immer wieder geübt, oft auf abgesperrten Trainingsstrecken. Fehler werden bewusst gemacht und analysiert, um sie bei echten Trails zu vermeiden. Interessant war die Aussage, dass viele Hobbyfahrer oft die gleiche Technik wie Profis anwenden könnten – sie müssten nur üben und Routine entwickeln.

Die Ausrüstung ist ein weiteres Thema. Mein Interviewpartner betonte, dass das Bike, Schutzkleidung und Zubehör optimal auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sein sollten. „Ich kenne Fahrer, die die beste Technik haben, aber mit dem falschen Setup unterwegs sind. Dann hilft die ganze Erfahrung wenig.“ Ein gut gewartetes Bike, passende Reifen, Helm, Handschuhe und Protektoren erhöhen Sicherheit und Komfort erheblich. Auch Tubeless-Reifen, hydraulische Scheibenbremsen und moderne Federgabeln seien entscheidend für Kontrolle und Vertrauen auf anspruchsvollen Trails.

Wir sprachen auch über mentale Aspekte und Motivation. Profis haben oft eine starke intrinsische Motivation – sie fahren, weil sie den Sport lieben, die Natur genießen und sich selbst herausfordern wollen. Gleichzeitig sei der Druck bei Wettkämpfen hoch. „Man muss lernen, Druck auszuhalten, sich zu fokussieren und Fehler zu akzeptieren“, erklärt er. Für Hobbyfahrer sei die wichtigste Lektion: Spaß und Sicherheit sollten immer Vorrang haben. Profis fahren viele Trails genau deshalb, weil sie Freude daran haben – der Wettkampf ist nur ein Teil der Erfahrung.

Ein spannender Punkt war die Ernährung. Vor allem längere Touren oder Wettkämpfe erfordern eine angepasste Ernährung: ausreichend Kohlenhydrate für Energie, Proteine für Regeneration und viel Flüssigkeit. Mein Gesprächspartner rät Hobbyfahrern, sich nicht zu überfordern, aber auf genügend Energiezufuhr und Hydration zu achten. Kleine Snacks unterwegs und regelmäßige Pausen seien entscheidend, um die Konzentration zu halten und das Verletzungsrisiko zu reduzieren.

Die Vorbereitung auf Trails ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Profis fahren neue Strecken oft zuerst langsam ab, studieren Hindernisse, analysieren Linien und überlegen, wie sie sie bewältigen. Dieses Vorgehen reduziert Stürze und erhöht das Vertrauen. „Viele Hobbyfahrer unterschätzen die Bedeutung der Vorbereitung“, sagt er, „dabei kann schon ein kurzer Blick auf die Strecke viel bewirken.“

Zum Abschluss gab er Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene. Regelmäßig fahren, Technik üben, Ausrüstung anpassen, Pausen einplanen, die eigene Fitness steigern und vor allem: Spaß haben. Wer diese Punkte beachtet, kann viele Fortschritte machen, auch ohne Profi zu sein. Er betont: „Man muss nicht Wettkämpfe gewinnen, um ein guter Fahrer zu sein. Es geht darum, die eigene Leistung zu verbessern und Trails sicher zu genießen.“

Das Gespräch zeigte deutlich: Profis unterscheiden sich nicht nur durch Talent, sondern vor allem durch Vorbereitung, Routine, Techniktraining und mentale Stärke. Gleichzeitig lassen sich viele Lektionen auf Hobbyfahrer übertragen: Sicherheit, Technik, Ausrüstung und Freude am Sport stehen immer im Vordergrund. Wer diese Prinzipien berücksichtigt, fährt nicht nur sicherer, sondern steigert auch seinen Fahrspaß erheblich.

Abschließend bleibt festzuhalten: Ein Profi-Mountainbiker lebt für das Abenteuer auf zwei Rädern, aber die Grundlagen sind universell. Technik, Sicherheit, mentale Fitness und Vorbereitung sind entscheidend – und jeder, der diese Punkte ernst nimmt, kann die Trails genießen, Fortschritte machen und die Faszination Mountainbiken erleben. Das Interview zeigt, dass Leidenschaft und Vorbereitung Hand in Hand gehen – und dass Radfahren in jeder Form ein spannendes, erfüllendes Erlebnis sein kann.